Seit ich Kreiskultur bewusst kennengelernt habe und seither praktiziere, bin ich viel toleranter, wohlwollender und verständnisvoller geworden. Wie geht das, fragst du?  Hier erfährst du die unterschiedlichen Aspekte der Kreiskultur und ihre Auswirkungen.

Eigentlich kenne ich das im-Kreis-sitzen schon seit Kindesbeinen an. Bei den Familienfesten in meinem Elternhaus zu Geburtstagen oder an Weihnachten, stellte meine Mutter die Couchen so, dass wir alle im Kreis sitzen konnten. Damals waren wir nie mehr als 12 oder 15 Leute. Alle redeten miteinander, manchmal gab es mehrere Gespräche nebeneinander, um dann wieder zu einem zu verschmelzen. Es wurde gelacht, gegessen und erzählt.

Und immer, wenn ich mit anderen Menschen zusammenstand, bildeten wir ganz automatisch einen Kreis. Das ist das Normalste von der Welt. Menschen kommen einfach im Kreis zusammen.

Und doch war es etwas ganz Anderes, als ich in der Kreisleiterinnen Ausbildung bei Katharina Sebert die Kreisvereinbarungen wieder kennenlernte und mich intensiv mit den anderen Frauen darüber austauschen konnte. Ich begriff diesen geschützten, ja heiligen Raum, der entsteht, wenn jede Frau so sein darf, wie sie ist, reden darf, was sie sagen will und –ganz wichtig- gehört wird. Nicht nur von einer oder zweien, sondern von vielen. Und alle hören zu. Wow, Das war eine absolut neue Erfahrung für mich. Einfach wundervoll. Und so prickend, ja aufregend.

Es ist ein langsamer Prozess, der sich einstellt, wenn du merkst, dass dir wirklich mehrere Frauen mit ihrem Herzen zuhören, dein Gesagtes und die darin schwingenden Gefühle aufnehmen und mit dir mitschwingen.

Ohne Beurteilung, ohne Zwischenrufe, ohne Unterbrechung, ohne Verurteilung, ohne Ratschläge.
Alles darf sein. Du bist einfach Du.

Und wenn du nun denkst, das klingt so einfach, kann ich dich beruhigen, denn es ist einfach. Du brauchst nur eine Prise Mut und ein Quäntchen Vertrauen. Und den Wunsch, was anders zu machen als bisher.

Mut, dass die Frauen das, was du sagst, verstehen, Mut, wirklich in dich hineinzuhören und das zu sagen, was gerade gesagt werden will. Das ist eine unglaublich intensive Erfahrung, in dich hinein zu spüren, hinein zu fühlen, und zu erkennen, was da aufsteigt an Gefühlen und Gedanken. Und es braucht Mut, dann genau das auch auszusprechen und nicht das, was du dir zurechtgelegt hast.

Vertrauen, dass du dich nicht blamierst vor den anderen Frauen, Vertrauen, dass dein Gesagtes willkommen ist und vielleicht einen Aspekt von dir zum Vorschein bringt, den andere sonst beurteilen oder missverstehen.

Ja diese Erfahrung mache ich immer noch. Manchmal bin ich erstaunt, was da dann wirklich von mir gesagt wird, was ich wirklich ausspreche.

Ich weiß für mich, ich habe den großen Wunsch, etwas anders zu machen, meine patriarchal geprägte Erziehung abzustreifen und in tiefe Gewässer zu gleiten, meine Prägungen abzuschütteln und mein wirkliches ICH herauszulocken. Mein FRAU SEIN weiter zu entdecken und mehr in mein Leben zu integrieren. Und sogar mein Leben danach auszurichten.

Oft ist das Thema, das wir im Kreis besprechen, eins, das uns an unsere Gefühle führt, unsere fast vergessenen Erfahrungen hervorkramt und uns in einen Zustand des Erinnerns bringt. Wir erinnern Gutes und nicht so Gutes, wir erinnern Sonnenschein und Regenwetter, wir erinnern Freude und Lust.

Und heute erschrecke ich manchmal innerlich, wenn ich mich im „normalen“ Leben mit anderen Menschen treffe und alle durcheinanderreden und ich den Eindruck habe, dass ich oder andere, die stiller sind, gar nicht zu Wort kommen können.

Ein wichtiger Aspekt des Kreises ist das Fehlen von Hierarchien. Alle können sich ohne Hindernisse im Kreis sehen, fast wie von selbst entsteht daraus Verständnis, Mitgefühl, Wohlwollen und Gemeinsamkeit. Allein nur, weil wir uns in die Augen schauen können, wenn wir reden, weil alle mit dem Gesicht zu dir sitzen.

Jede wird gehört in einer Redekreisrunde. Sie kommt zu Wort und ihr dargebrachter Aspekt des jeweiligen Themas wird gehört. Ihre Gefühle, ihre Gedanken, ihr Schweigen weben gemeinsam mit den anderen einen bunten Teppich unterschiedlicher Erfahrungen. Das Verständnis deiner Realität ändert sich, weil du alle anderen auch wahrnehmen kannst.

Meine Kreise der Frauen in Karlsuhe-Malsch und der in Östringen bieten wunderbare Möglichkeiten, dich mit anderen Frauen in den Kreis zu setzen und zu erfahren, was es bedeutet, sich mitzuteilen und gehört zu werden.

Im URKRAFT Wochenende im März 24 hast du die Chance, in deine weiße Kraft einzutauchen, Gefühle und Erinnerungen nachzunähren.